Stickstoff-Rückgewinnung aus dem Abwasser
Standortbestimmung – Bericht
Die Ergebnisse der Studie werden in einem Webinar am 4. November vorgestellt. Info und Anmeldung.
Das Wichtigste in Kürze:
Die Stickstoff-Rückgewinnung aus dem Abwasser…
- …ist mittels Luft- und Membranstrippung technisch und betrieblich machbar, was rund 10 Anlagen im DACH-Raum (DACH = Deutschland, Österreich, Schweiz) zeigen.
- …könnte 5% bis 10% des importierten N-Mineraldüngers der Schweiz ersetzen und lokal im Kreislauf halten. Dieser Anteil würde zunehmen, wenn die Düngereffizienz in der Schweiz erhöht würde.
- …ist als Verfahren zur Düngerproduktion in wirtschaftlicher Hinsicht dem industriellen Produktionsprozess zurzeit unterlegen. Zur Deckung der Jahreskosten sind ARA auf Kompensationsgelder der Stiftung KliK angewiesen.
- … ist aktuell je nach Verfahren mit der industriellen Stickstoff-Produktion bezüglich Klimaauswirkungen vergleichbar (Luftstrippung) oder schlechter (Membranstrippung). Massgebend bei der Strippung ist der Chemikalienverbrauch.
- …ist eine noch «junge» Technologie, mit Potential an weiteren Optimierungen, insbeson-dere um den Chemikalienverbrauch zu senken.
- …ist eine interessante Alternative, wo einerseits eine Faulwasserbehandlung notwendig ist, aber biologische Entstickungsverfahren nicht machbar sind, oder wo andererseits eine lokale Rückgewinnung aus politischer Sicht erwünscht ist. Das Verfahren eignet sich vor allem auch für grosse ARA, die viel Fremdschlamm und/oder Stickstoff-haltige Co-Substrate annehmen.
Die Datengrundlage ist mit 4 Strippungsanlagen und 3 Anammox-Anlagen sehr begrenzt. Zudem ist die Membranstrippung eine «junge» Technologie mit Optimierungspotential. Es wird daher empfohlen, diese Studie zu wiederholen, wenn mehr Daten und Betriebserfahrun-gen vorliegen.
- Publikationsjahr: 2025