Hilfsmittel

Die Situationsanalyse (Wunderlin, 2022) kam zum Schluss, dass es ein besseres Verständnis der Stoffeinträge aus den priorisierten Branchen braucht und die Behörden und Betriebe im Umgang mit Mikroverunreinigungen unterstützt werden sollen. Dazu erarbeitet die VSA-Plattform in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteure Hilfestellungen.

Hintergrund

Der Vollzug funktioniert gut für bekannte Stoffe und Parameter mit klaren Vorgaben, wie beispielsweise die allgemeinen und besonderen Anforderungen des Anhang 3.2 GSchV. Für Mikroverunreinigungen aus Industrie und Gewerbe existieren in der GSchV abwasserseitig jedoch praktisch keine stoffspezifischen Einleitwerte, was die zuständige Vollzugsbehörde vor grosse Herausforderungen stellt – denn eine Festlegung erfolgt im Einzelfall.

Diverse – nachfolgend beschriebene – Hilfestellungen sollen die Behörden und Betriebe unterstützen, abwasserrelevante Mikroverunreinigungen zu identifizieren, Einleitbedingungen festzulegen und notwendige betriebliche Massnahmen zu definieren.

Übersicht von Abwasserbehandlungen

Im Bericht «Industrieabwasser und deren Behandlungsmöglichkeit» hat die Plattform gemeinsam mit Expertinnen und Experten eine Übersicht über Verfahren erarbeitet. Der Bericht beschreibt deren Funktionsweise, die Vor- und Nachteile und für jedes Verfahren die sogenannten Zielstoffe. Das sind jene Stoffe, welche das Verfahren effizient aus dem Abwasser eliminiert. Der Bericht ist unter diesem LINK verfügbar.

Abwassercheck

Der «Abwassercheck» richtet sich an Betriebe und Behörden und betrachtet das betriebliche Abwassermanagement. Es zeigt mit einer groben Einschätzung Optimierungsmöglichkeiten auf. Der Projektbeschrieb ist hier verfügbar.

Mikroverunreinigungen beurteilen und priorisieren

In diesem Projekt entwickelt die Plattform eine Vorgehensweise, die Betriebe und Behörden darin unterstützt, Mikroverunreinigungen in Betriebsabwässern zu beurteilen und bezüglich Massnahmen zu priorisieren. Das Vorgehen gliedert sich in drei Teile:

  1. Mikroverunreinigungen klassieren: Dies erfolgt hauptsächlich anhand der biologischen Abbaubarkeit und der Toxizität vom Stoff.
  2. Auswirkungen von Mikroverunreinigungen auf die Gewässer abschätzen: Das erfolgt insbesondere anhand einer Umweltrisikoanalyse mittels PEC/PNEC-Vergleichs.
  3. Eine weitergehende Betrachtung vom Stoffverhalten in der Umwelt. Da werden weitere Eigenschaften miteinbezogen, wenn man es genauer wissen will. Sie kann auch nützlich sein, wenn die notwendigen Daten bei den anderen beiden Teilen fehlen.

Weitere Vorteile die sich daraus ergeben:

  • Eine Sensibilisierung über die Umweltrelevanz der eingesetzten Stoffe
  • Für die Gewässer potentiell problematische Stoffe erkennen
  • Eine Entscheidungshilfe für eine Einleitung aufgrund einer Umweltrisikoanalyse

Mehr Informationen zu diesem Projekt sind hier verfügbar.

Skip to content