Reaktionsprodukte

Bei einer Ozonung werden die Mikroverunreinigungen umgewandelt. Typischerweise bleiben unproblematische Umwandlungsprodukte der Mikroverunreinigungen zurück, die keine oder deutlich geringere Effekte haben als die Ausgangssubstanz. Zudem können aus Reaktionen mit der Abwassermatrix stabile (z.B. Bromat) wie auch labile toxische Reaktionsprodukte (z.B. NDMA) entstehen. Die labilen Reaktionsprodukte werden in der biologisch aktiven Nachbehandlungsstufe wieder abgebaut und damit auch deren negativen ökotoxikologischen Effekte eliminiert. Eine Ozonung ist daher mit einer biologisch aktiven Nachbehandlungsstufe auszurüsten. Als mögliches Nachbehandlungsverfahren eignet sich die Sandfitration. Wirbelbettsysteme sind grundsätzlich möglich, dazu sind aber noch weitere Untersuchungen nötig. Auch Filter mit granulierter Aktivkohle (GAK) können als Nachbehandlungsstufe eingesetzt werden. Da durch die GAK-Filter zusätzlich auch Mikroverunreinigungen eliminiert werden, kann die Ozonung entsprechend reduziert werden.

Abklärungen Verfahrenseignung Ozonung

Die Plattform hat gemeinsam mit verschiedenen Experten die Empfehlung „Abklärungen Verfahrenseignung Ozonung“ erarbeitet. Darin wird empfohlen diese Abklärungen frühzeitig und vollständig durchzuführen, wenn eine Ozonung in Betracht gezogen wird. Erweist sich ein Abwasser als ungeeignet, und wird von einer Ozonung abgesehen, können die Abklärungen auch vorzeitig abgebrochen werden. Diese Abklärungen bestehen aus den folgenden Modulen:

  • Modul 1: Betrachtungen zum Einzugsgebiet
  • Modul 2: Messungen im Zulauf der geplanten Ozonung
  • Modul 3: Abklärungen im Labor
  • Modul 4: Biotests
Ein Diagramm, das die verschiedenen Phasen einer Abklärung Verfahrenseignung Ozonung zeigt.

Schematische Darstellung des stufenweisen Ablaufs der Abklärungen. Die gestrichelten Linien (in gelb und rot) deuten an, dass bei unklaren/auffälligen Resultaten gewisse Abklärungen wiederholt werden sollten, beispielsweise nachdem gezielte Massnahmen an der Quelle getroffen worden sind.

Einen umfassenden Beschrieb der Untersuchungen in den Modulen 3 und 4 finden Sie hier.

Die Anleitung zur Durchführung der Laborversuche finden Sie hier.

Eine Liste der Labore, welche diese Abklärungen anbieten, kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.

Überwachung der Abwasserzusammensetzung

Es sind geeignete Überwachungskonzepte anzuwenden und notwendige Massnahmen zu treffen, um auch nach der Realisierung einer Ozonung einen guten und gewünschten Betrieb (d.h. langfristige Verbesserung der Abwasserqualität durch die Ozonung) aufrecht zu erhalten. Anhand von geeigneten Überwachungsparametern sollen Auffälligkeiten rechtzeitig detektiert werden können.

Die Plattform hat eine Empfehlung zu diesem Themenbereich erarbeitet.

Abwasserrelevante industriell-gewerbliche Aktivitäten im ARA-Einzugsgebiet müssen bekannt sein. Dazu ist ein regelmässiger Austausch zwischen den Akteuren notwendig. Zudem lassen sich anhand ausgewählter Betriebsparameter der ARA und Ozonung, sowie anhand relevanter Oxidationsnebenprodukte die industriell-gewerblichen Einflüsse auf die Abwasserzusammensetzung erkennen.

Verschiedene Kläranlage betreiben eine Ozonung und haben ein Konzept zur Überwachung der Ozonanlage entwickeln müssen, um kritische Entwicklungen im Einzugsgebiet zu Erkennen. Dabei ist wichtig, dass ein direkter Informationsfluss zwischen der Kläranlage und den relevanten Industriebetrieben im Einzugsgebiet stattfindet. Anhand des Beispiels der ARA Neugut wird erklärt, wie ein solcher Informationsfluss aufgebaut wird und welcher Nutzen daraus entsteht.

Relevante industrielle Einflüsse

Ein unterstützendes Instrument zum präventiven Vorgehen ist die von der Plattform laufend aktualisierte Liste mit bekannten und relevanten Industrie-Branchen und Prozessen in Bezug auf die Ozonung.

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