Industrieemissionen im Rhein mit LC-HRMS Messungen erkennen

Chonova et al. haben ein Paper veröffenlicht, welches Einblicke in die verschiedenen Quellen der chemischen Verschmutzung des Rheins auf der Grundlage zeitlich hochfrequenter LC-HRMS-Überwachungsdaten von einem einzigen Standort bietet. Eine neu entwickelte Priorisierungsstrategie wählte fast 3000 Substanzen als potenziell wichtige Verunreinigungen aus. Eine neuartige Klassifizierungsanalyse auf der Grundlage des zeitlichen Verhaltens identifizierte 53 % dieser Verbindungen (die 62 % der im Datensatz erfassten zeitintegrierten Intensitäten ausmachen) als aus unregelmäßigen Emissionsquellen stammend. Unregelmäßige Emissionen können aus industriellen Produktionszyklen stammen. Nach Abgrenzung anderer potenzieller irregulärer Quellen haben wir deutliche Hinweise darauf, dass ein beträchtlicher Anteil der irregulären Emissionen wahrscheinlich aus industriellen Aktivitäten stammt. Dieses Ergebnis wird durch die Strukturaufklärung von sechzehn irregulär emittierten Substanzen gestützt, für die der industrielle Ursprung erfolgreich bestätigt werden konnte. Zu diesen Verbindungen gehören 3-Chlor-5-(trifluormethyl)pyridin-2-carbonsäure und 4-(Dimethylamino)-2,2-diphenylpentannitril. Darüber hinaus wiesen 40 weitere Verbindungen ähnliche zeitliche Emissionsmuster auf wie die sechzehn industriellen Verbindungen, was stark auf eine gemeinsame Kontaminationsquelle hindeutet. Schließlich wurden 100 hochrangige Verbindungen für die weitere Strukturaufklärung und Maßnahmen zur Emissionsminderung ausgewählt. Der in dieser Studie beschriebene rechnerische Ansatz kann auch in anderen großen Flusseinzugsgebieten angewandt werden, um unbekannte Verunreinigungen zu identifizieren, die aus der Industrie stammen.

Das Paper ist hier verfügbar: https://doi.org/10.1016/j.watres.2024.122745

  • Publikationsjahr:  2024

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