Aktivkohledosierung in den Zulauf zur Sandfiltration Kläranlage Kloten/Opfikon – 1. Zwischenbericht

EAWAG, 2009

Zwischenbericht von Marc Böhler et al. in Zusammenarbeit mit BfG, Koblenz, Kläranlage Kloten/Opfikon, AWEL Zürich, ERZ Zürich.

Zusammenfassung

Die Vorversuche im halbtechnischen Massstab in der Versuchshalle der Eawag stehen im Kontrast zu den Ergebnissen der volltechnischen Umsetzung auf der Kläranlage Kloten/Opfikon. In den Versuchen mit der Pilotanlage konnte ein guter und hinreichender Rückhalt der PAK im Sandfilter (über 90% der PAK) sowohl bei der Dosierung mit 10mgPAK/l (ohne Flockung) als auch mit 20mgPAK/l (mit Flockung) erreicht werden.

Im Gegensatz hierzu konnte der Rückhalt der Kohle (Dosierung 15mgPAK/l) in Kloten/Opfikon nicht zufriedenstellend erreicht werden. Unter Berücksichtigung des Feststoffabtriebes der Nachklärungen und der Dosierungen (PAK und Fällmittel) wurden nur rd. 80% der PAK bzw. der Feststoffe zurückgehalten und der Grenzwert von maximal 4mgTSS/l im Ablauf der Ara wurde deutlich nicht eingehalten.

Bezüglich der Eliminationsleistung der eingesetzten PAK ergibt sich ein uneinheitliches Bild: Grundsätzlich findet für einen Grossteil der betrachteten Stoffe bereits ein geringer Abbau durch biologische Aktivität im Sandfilter statt (Ergebnisse des Referenzzeitraumes). Durch die Dosierung der PAK konnte die relative Eliminationsleistung grundsätzlich für alle Stoffe erhöht werden. Die Höhe der Eliminationssteigerung ist jedoch für die Einzelstoffe sehr unterschiedlich.

Insgesamt sind die Eliminationsleistungen unter den im September 2008 gegebenen Testbedingungen aber als zu gering zu bewerten, da der Zielwert für eine ausreichende Elimination mindesten 90% beträgt!

Die Ergebnisse der ökotoxikologischen Untersuchungen können hingegen als sehr positiv und eindeutig bezeichnet werden. Durch den Einsatz der PAK bzw. durch die Elimination der Spurenstoffe aus dem Ablauf der Kläranlage konnte eine deutliche und hohe Reduktion der Effekte (auf 80 bis 90%) ermittelt werden.

Basierend auf den gesammelten Erfahrungen und Ergebnissen schlagen wir vor, für die verfahrentechnische Optimierung zum Rückhalt der PAK im Sommer 2009 weitere Versuche mit der in der Versuchshalle der Eawag aufgebauten Sandfiltration durchzuführen. Die guten Ergebnisse der ersten Testläufe sind zu wiederholen. Die Höhe des Rückhaltes respektive des Verlustes der PAK über den Ablauf ist die zentrale Fragestellung im Projekt. Gelingt der Nachweis nicht, die PAK effektiv und hinreichend zurückzuhalten, ist ein weiteres Vorgehen zur Optimierung der Prozesse hinfällig.

  • Publikationsjahr:  2009

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